AIDA setzt auf China
Am 13. Oktober 2015 hat AIDA Cruises die Kreuzfahrtwelt mit der Meldung überrascht, ab 2017 ein Schiff in China zu stationieren und ganzjährig „Kreuzfahrten ab Shanghai für den chinesischen Markt“ anzubieten.
Im August 2016 hat die Reederei dann mit der Vermarktung des Schiffes in Shanghai begonnen.
Längst sind auch die Reisen der Ciao Bella Abschiedstournee buchbar.
Doch warum genau setzt AIDA Cruises auf China beziehungsweise den chinesischen Kreuzfahrtmarkt? Das lesen Sie im Folgenden.
AIDA nach China: Strategischer Schritt
Anlässlich des „10th Annual China Cruise Shipping“ in Shanghai teilte AIDA im Oktober 2015 mit, dass ab 2017 ganzjährig ein Schiff in Shanghai stationiert werde. In der kurzen Pressemitteilung finden sich zwei Zitate, die Rückschlüsse auf die Motive von AIDA Cruises zulassen. So sagt AIDA Präsident Felix Eichhorn: „Wir sind stolz darauf, dass wir dem aufstrebenden chinesischen Markt weitere wichtige Impulse geben werden. AIDA wird mit seinem Lifestyle-orientierten und innovativen Produkt 'Made in Germany' viele neue Gäste für diesen noch jungen Markt erschließen. Gleichzeitig werden wir mit unseren vier Neubauten, die bis 2020 in Dienst gestellt werden, das enorme Wachstumstempo des deutschen Marktes auch in Zukunft maßgeblich bestimmen.“
Michael Thamm, CEO der Costa Gruppe (zu der die Marke AIDA Cruises gehört), ergänzt: „Durch das kontinuierliche Wachstum von AIDA haben wir Deutschland zum zweitgrößten Kreuzfahrtmarkt der Welt entwickelt. Mit unserer Marke Costa leisten wir seit 2006 Pionierarbeit in China und haben als erste internationale Reederei dort den Kreuzfahrtmarkt aufgebaut. Die Erweiterung unseres Produktportfolios auf dem wachstumsstärksten Markt der Welt ist ein strategischer Schritt für die weitere erfolgreiche Entwicklung von Costa und AIDA.“
China: Extrem wachstumsstarker Kreuzfahrtmarkt
Die Gründe, weshalb die AIDA Mutter Costa bereits seit einiger Zeit in China aktiv ist und auch AIDA den Schritt ab 2017 wagt, liegen auf der Hand: Die Kreuzfahrtbranche setzt große Hoffnungen auf den chinesischen Markt. Wie Spiegel.de berichtet, liegen die Wachstumsraten „bei rund 80 Prozent pro Jahr“. Zudem verriet Michael Thamm, der CEO der Costa Gruppe, der FAZ: „Der Aufbau einer Kreuzfahrtindustrie ist Teil des Fünf-Jahres-Plans der chinesischen Regierung. Die Branche dort wird bis zum Jahr 2020 auf etwa 4,5 Millionen Gäste wachsen.“
Kein Wunder, dass neben AIDA und Costa zahlreiche weitere Reedereien in jüngster Zeit angekündigt haben, Schiffe in der Volksrepublik zu stationieren – beispielsweise die US-Reederei Norwegian Cruise Line, die laut touristik aktuell „das zweite Schiff der Breakaway-Plus-Klasse, das derzeit in der Meyer Werft entsteht und im Frühjahr 2017 ausgeliefert werden soll, explizit für den chinesischen Markt konzipiert“.
Laut Spiegel.de will die Carnival Corporation, zu der AIDA und Costa gehören, „ab 2017 mit den vier Marken Costa, Princess, Aida und Carnival Cruise Line in China vertreten sein“ und ihren Marktanteil von derzeit 50 Prozent weiter steigern.
Kreuzfahrtschiffe werden an chinesischen Markt angepasst
Um ihre Ziele zu erreichen, müssen sich die Reedereien allerdings den Bedürfnissen der chinesischen Kunden anpassen: „Das chinesische Publikum tickt anders als das deutsche – daran muss das Produkt angepasst werden“, so das Tourismusmagazin fvw.
Auch AIDAbella wird für Fernost umgebaut: Im Frühjahr 2017 geht das Schiff in die Werft. Wenn es wieder herauskommt, wird unter anderem der gastronomische Bereich neu gestaltet sein: Dort soll die bayrische Gemütlichkeit des Brauhauses mit moderner fernöstlicher Küche verschmelzen. Zudem wird es im weitläufigen Buffet Restaurant „World of Asia“ ein Hot Pot Restaurant “Hot & Spicy” geben. Weil die Chinesen gerne deutsche Produkte kaufen, gehen mit Rimowa und Hugo Boss zwei bekannte hiesige Marken an Bord.
„Boom in Fernost“
Die Mühen des Umbaus werden sich aber aller Voraussicht nach lohnen: Wie die touristische Fachzeitschrift fvw in ihrer Ausgabe 17/16 auf Seite 31 berichtet, hält der „Boom in Fernost“ an: 2016 „soll die Gesamtkapazität auf Hochseekreuzfahrtschiffen im asiatischen Raum auf rund 3,2 Mio. steigen. 2015 waren es noch rund 2,1 Mio. Passagiere (2014: 1,68).“ Im Jahr 2015 kamen stolze 968.000 der asiatischen Passagiere vom chinesischen Festland. Gut, dass sowohl die Kapazitäten der Schiffe als auch die Anzahl der Reiseziele Zuwachsraten im zweistelligen Bereich verzeichnen.
Abschied nehmen von der „Schönen“
Damit alle AIDA Fans die Chance haben, AIDAbella „tschüss“ zu sagen, gibt es zwischen Mitte Dezember 2016 und Anfang März 2017 mehrere 14-tägige Reisen ab/bis Bangkok. Von der thailändischen Hauptstadt geht es zu Traumzielen in Singapur, Malaysia, Vietnam und Kambodscha. Entfliehen Sie dem deutschen Winter, genießen Sie die asiatische Sonne und die letzte Chance, mit der „Schönen“ in See zu stechen.
Tage
Südostasien
AIDA+
Laem Chabang - Koh Samui - Singapur - Penang - Port Klang - Phu My - Sihanoukville - Laem Chabang
Weitere Reisen der AIDAbella Abschiedstour finden Sie hier.
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Zusammengefasst: Für unsere eiligen Leser
Der chinesische Kreuzfahrtmarkt wächst mit rund 80 Prozent pro Jahr – und es ist kein Ende in Sicht. Im Gegenteil: Die Regierung der Volksrepublik hat den Ausbau des Kreuzfahrtmarktes als offizielles Ziel ausgegeben. Experten erwarten, dass bis zum Jahr 2020 etwa 4,5 Millionen Gäste per Ozeanriese verreisen. Verständlich, dass AIDA von diesem Wachstum profitieren und mit der Schiffsverlegung im Jahr 2017 noch rechtzeitig einen Fuß in die Tür bekommen will.
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