Tendern: Was ist das überhaupt?
Vor allem Kreuzfahrtneulinge können mit Begriffen „Tendern“ und „Tenderhafen“ wenig anfangen. Was das genau bedeutet, welche Tenderhäfen es gibt, und worauf sich Passagiere beim Tendern einstellen müssen, erfahren Sie im Folgenden.
Warum wird „getendert“?
Manchmal kann es vorkommen, dass Kreuzfahrtschiffe aufgrund ihres Tiefgangs nicht direkt am Pier eines Hafens anlegen können und deshalb außerhalb des Hafenbeckens ankern. Das Schiff liegt dann auf Reede und der Landgang der Passagiere startet mit einer meist kurzen Fahrt in einem sogenannten Tenderboot zur Küste. Diese Boote können bis zu 150 Personen transportieren – allerdings gehen im normalen Tenderbetrieb nur rund 100 Gäste an Bord, damit für jeden genug Platz ist.
Ab Minute 1:39 stellt Borris Brandt im AIDA Prime Time Magazin, Ausgabe 35, das Tendern noch einmal vor und Johannes Müller, der zu der Zeit 2. Offizier der AIDAvita* war, zeigt am Beispiel Samaná, wie Tendern in der Karibik aussieht:
*AIDAvita gehört nicht mehr zur AIDA Flotte.
Was passiert bei starkem Seegang?
Wenn das Wetter nicht so mitspielt wie im Video aus der Karibik, kann es zu Änderungen in der Reiseplanung kommen. Denn „wetterbedingt kann der Tenderverkehr […] eingeschränkt oder eingestellt werden. Die Entscheidung hierüber treffen die zuständigen Behörden und der Kapitän“, so AIDA. Grundsätzlich heißt es in den allgemeinen Reisehinweisen, dass die „Änderungen wesentlicher Reiseleistungen des vereinbarten Inhalts des Reisevertrags, die nach Vertragsabschluss notwendig werden und die von AIDA Cruises nicht wider Treu und Glauben herbeigeführt wurden, […] gestattet [sind].“ Das heißt, bei schlechter Wetterlage kann es vorkommen, dass der Kapitän den Landgang absagt oder sogar die Route anpassen beziehungsweise ändern muss.
Tendern für individuell Beeinträchtigte
Bei eingeschränkter Beweglichkeit, wie sie zum Beispiel bei Rollstuhlfahrern der Fall ist, kann das Tendern oder generell der gesamte Landgang möglicherweise Probleme verursachen. Nur wer mit einem faltbaren Rollstuhl reist und sicher in das Tenderboot steigen kann, bekommt den Landgang auf jeden Fall genehmigt. Rollstuhlfahrern, die weder alleine, noch mit ihrer Begleitperson aufstehen können, versucht AIDA den Landgang zu ermöglichen, was jedoch keine Garantie beinhaltet. Am Ende entscheidet der Kapitän, ob eine „sichere Möglichkeit zum Landgang besteht“ – oder nicht.
Das gilt nicht nur für Tenderhäfen, sondern auch für nicht vom Meer abgeschlossene Seehäfen. Diese sind von den Gezeiten abhängig, weshalb die Gangway unter Umständen sehr steil und damit nicht passierbar für Rollstuhlfahrer sein kann.
Tenderhäfen auf AIDA Routen
AIDA hat viele Tenderhäfen im Programm. Darunter sind unter anderem Santorin (Griechenland), Hellesylt/Geirangerfjord (Norwegen), Samaná (Dominikanische Republik), Koh Samui (Thailand) und St. Lucia. Zu den am häufigsten angefahren Tenderhäfen gehören Stockholm, Cozumel, Belize und Cannes. Es gibt noch weitere Tenderhäfen, die AIDA im Rahmen verschiedener Routen anfährt. Hier finden Sie die komplette Liste der AIDA Tenderhäfen beziehungsweise Häfen mit Landgangbeschränkungen. Die Häfen sind zudem im AIDA Katalog mit einem Anker gekennzeichnet.
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Zusammengefasst: Für unsere eiligen Leser
Wenn ein Kreuzfahrtschiff nicht direkt im Hafen anlegen kann, sondern in weiterer Entfernung ankern muss, dann wird getendert. In kleinen Beibooten werden die Passagiere an Land und wieder zurück gebracht. Für individuell Beeinträchtigte muss der Kapitän entscheiden, ob ein Landgang möglich ist oder nicht. AIDA fährt viele Tenderhäfen an, darunter zum Beispiel Stockholm, Belize und Cannes.
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