Wegen AIDAnova: Neue Halle für Neptun Werft
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In Rostock-Warnemünde entsteht derzeit eine neue Halle der Neptun Werft, die voraussichtlich im März 2018 in Betrieb gehen soll. Der Arbeitsschwerpunkt der Neptun Werft, die zur Unternehmensgruppe Meyer Werft gehört, liegt dabei im Bau von großen Maschinenraumsektionen, die die Herzstücke der neuen Kreuzfahrtgenerationen darstellen.
Zum Bau der Halle
Am 28. Juni 2017 fand die Grundsteinlegung der neuen Halle der Neptun Werft statt. Vorausgegangen sind diesem Geschehen die bereits zum großen Teil abgeschlossenen Tiefbauarbeiten. Im Anschluss an die Hallenfundamente geht es mit dem Stahlbau der Hallenkonstruktion weiter. Das Werftgebäude wird mit einer 13.000 Quadratmeter großen Fläche, einer Breite von 60 Metern und einer Gesamthöhe von 58 Metern emporragen. Zudem wird das wasserseitige Tor eine Höhe von 44 Metern messen. Die Arbeiten verlaufen planmäßig, weshalb der Neubau dem Zeitplan entsprechend im März 2018 in Betrieb gehen soll.
Der neue Arbeitsbereich der Werft soll rund 50 Millionen Euro kosten – ein hoher Betrag, der jedoch gleichzeitig die Neuausrichtung des Unternehmens bedeutet. Die Neptun Werft hat sich in den letzten Jahren besonders auf die Anfertigung von Flusskreuzfahrtschiffen spezialisiert. Mit der neuen Werfthalle soll ab 2018 die Produktivität beim Bau von großen Maschinenraumsektionen weiter gesteigert werden. Kein Wunder, schließlich lassen die Verbundwerften Meyer Papenburg, Meyer Turku und Neptun Werft bis 2024 mehr als 21 Kreuzfahrtschiffe entstehen. „Mit dieser Investition werden wir die Wettbewerbsfähigkeit aller drei Standorte weiter steigern. Unser Auftragsbuch ist riesig und die neuen Schiffe ebenso. Somit übernimmt die Neptun Werft als Systemlieferant eine wichtige Rolle beim Bau von hochkomplexen Kreuzfahrtschiffen“, so Bernard Meyer, einer der Geschäftsführer der Meyer Neptun GmbH.
Im folgenden Video erhalten Sie Einblick in das Unternehmen und in die Hallen der Werft. Viel Spaß!
Das Herzstück der Kreuzfahrtschiffe
Der Maschinenraum bildet das Herzstück eines Kreuzfahrtschiffes und muss, je größer die Schiffe werden, so viel oder mehr leisten wie ein richtiges Stadtwerk. Zum Vergleich: Die installierte Leistung beläuft sich pro Schiff auf ungefähr 60.000 – 80.000 kW. Das ist mehr als die doppelte Leistung des Heizkraftwerks in Schwerin.
Die Maschinenraum-Module, die zukünftig in der neuen Halle gebaut werden, sind rund 140 Meter lang, 38 bis 46 Meter breit und 16 Meter hoch. Die Neptun Werft wird pro Jahr vier Module fertigen können. Diese entsprechen den höchsten technischen Ansprüchen, denn neue Kreuzfahrtschiffe sollen zukünftig mit dem umweltfreundlicheren Flüssigerdgas LNG und der Brennstoffzellentechnologie betrieben werden. Nach der Fertigung werden die Maschinenraum-Module einbaufertig in die Werften nach Turku oder Papenburg geliefert.
Derzeit wird bereits am Maschinenraum des neusten Kussmundschiffes AIDAnova gebaut, das im Dezember 2018 in Dienst gestellt wird. Im Juni 2017 wurde ein Bausegment in die Neptun Werft nach Rostock gebracht, wie das folgende Video von Unimedien zeigt:
Die Geschichte der Neptun Werft
Die Anfänge
Die heutige Neptun Werft wurde bereits 1850 als Maschinenbauanstalt und Schiffswerft in Rostock gegründet. Der Name der Werft entstand 40 Jahre später, als das Unternehmen gemeinsam mit der Witte & Abendroth Werft die Actien-Gesellschaft Neptun, Schiffswerft und Maschinenfabrik gründete. Der Beginn des 20. Jahrhunderts gestaltete sich beschwerlich – allein im Hinblick auf den Ersten Weltkrieg oder die Inflation in der 1920er Jahren.
Umstrukturierungen und neue Wege
Nach der Teilung Deutschlands 1945 wurde die Actien-Gesellschaft Neptun zum volkseigenen Betrieb der DDR und hieß fortan VEB Neptun Werft. Das Unternehmen arbeitete für den Ostblock und gehörte zu den erfolgreichsten Staatswerften der DDR. Mit der Wiedervereinigung jedoch wurde der Werftstandort, unter anderem bedingt durch den internationalen Wettbewerb, geschlossen. Der Schiffbau wurde vollständig eingestellt, sodass sich das Unternehmen umstrukturieren musste, um weiter zu bestehen. In diesem Zusammenhang wurde die Werft ab 1991 in Neptun Industrie Rostock (NIR) umbenannt.
Die NIR konzentrierte sich fortan auf die Reparatur und die Modernisierung von Schiffen, auf die Zulieferung von Schiffsteilen, den Stahlwasserbau sowie die Einrichtung von RoRo-Schiffen. Dennoch kam der erhoffte Aufschwung zunächst nicht.
Der Zusammenschluss mit der Meyer Gruppe
1997 wurde die Neptun Industrie Rostock von der Meyer Gruppe übernommen. Die Hauptaufgabe des Unternehmens lag zukünftig im Bau von Flusskreuzfahrtschiffen, sodass seit dem Jahr 2000 wieder Schiffsneubauten die Werfthallen verließen. Die Spezialisierung auf Flusskreuzfahrtschiffe gehört bis heute zum festen Programm des Betriebs, der seit 2006 wieder den Namen Neptun Werft trägt. Mit rund 500 Mitarbeitern ist die Werft erfolgreich tätig. Zukünftig werden weitere Arbeitskräfte benötigt werden, um dem Arbeitsvolumen nicht nur im Flusskreuzfahrtsektor, sondern auch im Bau von Maschinenraum Modulen gerecht zu werden.
Quelle: www.neptunwerft.de- Geändert am .
Zusammengefasst: Für unsere eiligen Leser
Derzeit wird in der Neptun Werft, einem zur Meyer Werft gehörenden Unternehmen, in Rostock-Warnemünde an einer neuen Werfthalle gearbeitet. Diese soll die Produktivität von Maschinenraum-Modulen erheblich steigern. Der Maschinenraum ist das Herzstück eines Kreuzfahrtschiffes und muss mit dem Wachstum der Schiffe eine immer höhere Leistung erzielen. Derzeit wird bereits am Maschinenraum von AIDAnova gebaut.
Die Neptun Werft wurde bereits 1850 gegründet, hat aber im Laufe der Zeit einige Veränderungen und Umstrukturierungen miterlebt. Seit 1997 ist die Werft Teil der Meyer Gruppe und ist besonders im Markt der Flusskreuzfahrtschiffe erfolgreich tätig.
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